New Mexico. Bud Johnson ist alleinstehend, arbeitslos, trinkt gerne einen und glänzt auch sonst weder durch Intelligenz noch Strebsamkeit. Außerdem kämpft er darum, dass er das Sorgerecht für Tochter Molly behält. Nun steht die Präsidentenwahl vor der Tür. Da Bud lieber in der Bar einen hebt, geht Molly wütend zur Wahl und gibt ein Kreuz ab. Zufällig wird diese Stimme nicht gewertet und kann innerhalb von 10 Tagen noch einmal abgegeben werden. Ein weiterer Zufall: Beide Präsidentenkandidaten haben exakt gleich viele Stimmen bekommen, sodass es auf genau diese eine Stimme ankommt. So machen sich beide Kandidaten auf den Weg, um Bud Johnson von sich zu überzeugen…
Gut, die Ausgangslage klingt ziemlich an den Haaren herbeigezogen, andererseits hat es sich bei den US-Wahlen in der Vergangenheit schon gezeigt, dass nur wenige Stimmen den Ausgang einer Wahl beeinflussen können. Gut ist der Film in den Augenblicken, wenn die beiden Präsidentschaftskandidaten sich derart verbiegen und ihre Ideale verraten, nur um Bud Johnson nach dem Mund zu reden. Nervig ist das kleine Mädchen Molly, das mindestens genauso anstrengend und moralisch wie Lisa Simpson ist. Kevin Costner spielt entsprechend der Lisa-Vorgabe eine etwas gemäßigte Version von Homer, der natürlich doch noch politische Ambitionen entwickelt, sodass am Ende dann die Moral ist: Gehe wählen, es kommt auf jede Stimme an. Bilde dir deine Meinung, engagier dich, informier dich. Das ist natürlich ein ordentliches Anliegen, kommt aber auch etwas platt rüber. „SWING VOTE“ ist ein netter Sonntagsnachmittags-Kaffee-und-Kuchen-Film, das ist ja immerhin auch was. (Haiko Herden)
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